Die Schreiber von Maya-Königen, die im Kampf vom Feind besiegt worden waren, erwartete ein grausames Schicksal. Die Eroberer brachen und verstümmelten den „PR-Managern“ der Herrscher erst die Finger, bevor sie hingerichtet wurden, berichtet der Anthropologe Kevin Johnston in einer Pressemitteilung der Ohio State University.
Den Angreifern ging es laut Johnston vor allem um die symbolische Zerstörung der Finger. Damit zeigten sie, dass die Schreiber nun keine politisch einflussreichen Texte für ihre besiegten Könige mehr verfassen konnten. Die Schriftgelehrten hatten in der Kultur der
Maya die entscheidende Aufgabe, in lobenden Schriften beim Volk für den König zu werben.
Johnston hatte auf Wandgemälden aus Maya-Bauten Bilder von Gefangenen mit gebrochenen Fingern untersucht. Dabei war ihm aufgefallen, dass einer der Männer ist als Zeichen seines Standes mit einem Federkiel dargestellt ist. „Wir wussten schon lange, dass die Leute auf diesen Wandbildern Gefangene waren, aber niemand hatte sich über deren Status große Gedanken gemacht“, erklärt Johnston.
Eine Linksammlung englischer Seiten über die Maya finden Sie im Internet.
Cornelia Pfaff