Es ist aber wahrscheinlich älter und könnte daher aus der Caravaggio-Schule stammen. Das Bild könnte früher in einem älteren Gotteshaus gehangen haben, das nicht mehr existiert. Beim Neubau der jetzigen Kirche hat man es vermutlich einfach übernommen. Derzeit prüfen Kunsthistoriker der Universität Krakau, ob es sich bei dem Gemälde tatsächlich um ein Caravaggio-Werk handelt.
„Bilder von Caravaggio selbst oder aus seiner Werkstatt sind schon lange nicht mehr auf dem Sammler-Markt zu finden“, sagte Gabriela Balcerzakowa vom Muzeum Lubuskie gegenüber der Gazeta Wyborcza. „Es ist sogar schwierig, einen Preis für so ein Werk zu bestimmen. In den polnischen Museumsbeständen gibt es aus dieser Schule sehr wenige Bilder. Es wäre also tatsächlich eine Sensation.“
Caravaggios Werk gehört zum italienischen Frühbarock. Das Besondere an seinem Malstil ist seine ausgeprägte Neigung zum Naturalismus und seine berühmte Hell-Dunkel-Technik, die später vor allem von holländischen Malern wie Rembrandt übernommen wurde. In seinen Anfangsjahren interessierte sich Caravaggio sehr für Motive aus dem alltäglichen Leben. Erst gegen Ende des 16. Jahrhunderts wandte er sich biblischen Motiven zu. Doch auch bei diesen sind die sehr naturalistischen Züge kennzeichnend.
Caravaggios Leben war sehr unstet, mehrmals brachte ihn sein ungestümes Temperament mit dem Gesetz in Konflikt. Dank der Unterstützung reicher Gönner konnte er sich jedoch immer wieder dem Arm des Gesetzes entziehen, auch, als er einmal bei einer Schlägerei seinen Gegner tötete. Er starb 1610, die Todesursache liegt bis heute im Dunkeln. Der 37-Jährige könnte einer alten, nicht auskurierten Verletzung erlegen, der Malaria zum Opfer gefallen oder auch ermordet worden sein.
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