Die ältesten bekannten Versuche der Menschheitsgeschichte, ein Alphabet zu entwickeln, haben Archäologen im Beqaa-Tal im Libanon gefunden: Die Fingernageleindrücke in Tontafeln aus Kamid el Loz sind 6.000 bis 7.000 Jahre alt, berichtet die Nachrichtenagentur Arabia online.
Die Vorfahren der Phönizier hatten ihre ursprünglich 2.000 Fingernagelzeichen im Lauf ihrer Geschichte auf die 48 Keilschriftzeichen des ugaritischen Alphabets reduziert, aus dem das heutige Alphabet mit seinen 28 Zeichen hervorgegangen ist.
Die neuen Funde in Kamid el Loz belegen, dass die alten Phönizier zunächst im Landesinneren im Beqaa-Tal lebten, bevor sie die Küstenstädte Tyros, Sidon, Beirut und Byblos besiedelten. Wie lange die Phönizier im Tal lebten und wie lange sie brauchten, um ihr Alphabet mit 48 Zeichen zu entwickeln, bleibt noch ein Rätsel.
Eines ist inzwischen sicher: Unser Alphabet findet seine unmittelbaren Vorläufer in Kamid el Loz.
Birgit Kahler