Ein rätselhaftes Labyrinth haben Archäologen unter einem 2.000 Jahre alten Kaiserinnen-Palast der chinesischen Han-Dynastie entdeckt. Der Palast befindet sich in Chang?an, der Hauptstadt der westlichen Han-Dynastie, die von 202 vor bis 9 nach Christus bestand. Unterirdische Anlagen wie diese sind für chinesische Paläste äußerst selten, berichtet die Nachrichtenagentur Xinhua.
Die ausgeklügelten Anlagen waren offenbar Kaiserinnen und kaiserlichen Konkubinen vorbehalten. Wahrscheinlich wurden sie über 100 Jahre genutzt. Noch rätseln Forscher allerdings, was sich in den Tunneln und Räumen unter der Erde wirklich abspielte. Der Erholung und dem Wohnen dienten die Anlagen jedenfalls nicht, erklärt Liu Qingzhu, Direktor des Archäologie-Instituts der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften. Wahrscheinlich wurden in den Räumen wichtige kaiserliche Geschäfte getätigt. Auf diese Weise hatten Frauen damals nachhaltigen Einfluss auf die Politik des Landes, vermutet der Forscher.
„Nur während der Han-Dynastie tauchen speziell für Kaiserinnen gebaute Paläste auf“, so Qingzhu. „In anderen Dynastien waren die Paläste der Königinnen im Kaiserlichen Palast integriert.“
Birgit Kahler
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