Seit fast 300 Jahren durchstreifen Archäologen das weltberühmte Tal der Könige. Und schon oft dachte man, sämtliche Gräber der Nekropole entdeckt zu haben – beispielsweise nachdem der Brite Howard Carter im November 1922 die letzte Ruhestätte des jungen Pharao Tutanchamun ausgegraben hatte. Doch weit gefehlt. Immer wieder stoßen Wissenschaftler, die sich durch das heiße Wüstengeröll wühlen, auf bisher unbekannte Zeugnisse längst vergangener Zeiten.
Wie Karin Schlott in der Juni-Ausgabe von bild der wissenschaft berichtet, graben Archäologen nun an Stellen, an denen sie bisher noch nie den Spaten angesetzt hatten. Forscher um die Schweizer Ägyptologin Susanne Bickel entdeckten iIm Jahr 2012 in einem südlichen Seitental des Königsfriedhofs ein neues Grab samt Mumienbestattung – ein wahres Füllhorn an Funden. Und das ist nur ein Beispiel von vielen, die zeigen, dass die Forschung im Tal der Könige noch lange nicht am Ende ist – auch wenn Freud und Leid hier eng beieinander liegen. Denn leider sind nicht wenige der Fundstätten bereits geplündert, wertvolle Artefakte, die Auskunft über die altägyptische Kultur geben könnten, für immer verloren.
Dafür stellt sich den Wissenschaftlern jetzt eine ganz andere Frage: In den 64 bekannten Gräbern der Pharaonen-Stätte waren nicht nur Könige bestattet. Sogar nur in einem Drittel davon waren Herrscher beigesetzt. Wer aber lag in den übrigen Gruften? Die Schweizer Forscher gehen diesem Forschungsdesiderat auf den Grund und tauchen dabei tief in die Familiengeschichte einzelner Könige ein. Alle Antworten auf die Frage – wer waren die Toten neben den Pharaonen – finden Sie in der bildstarken Titelgeschichte des aktuellen bdw-Hefts.