Michael Farthing von der Publikationsethik-Organisation COPE nennt keine konkreten Namen, doch er weist auf ganz konkrete Fälle hin, von denen er Kenntnis hat. So hat er selbst bei einer Zeitschrift, die er selbst mit herausgibt, kürzlich einen Aufsatz zurückwiesen, der im Verdacht stand, ein bestimmtes Produkt in ein sehr günstiges Licht zu rücken. Die Zurückweisung des Aufsatzes hat allerdings den Einsender nicht zum Nachdenken über sein Tun gebracht: Kurze Zeit später erschien der fragwürdige Artikel in einem anderen Fachblatt.
Die Folgen dieses Tuns sind durchaus merklich, so der COPE-Chairman. Selbst wenn Ärzte auf einen einzelnen Artikel hin nicht gleich ein Präparat verschreiben, so geht doch der fragliche Aufsatz in die übliche wissenschaftliche Weiterverwertung ein. Zum Beispiel finden seine Daten wieder Berücksichtigung in großangelegten Datenstudien, die Einzelstudien zusammenfassen.
Die Herausgeber britischer Fachblätter haben gerade eine Kampagne gestatet, um dieser Art von Forschungsverfälschung entgegenzutreten. Viele dieser Fachblätter sind bereits Mitglied bei COPE, deren Richtlinien eindeutig sind: Wer in einer mit COPE verbundenen Zeitschrift veröffentlichen will, muss genau seinen eigenen geistigen Anteil an der Studie offen legen und alle Geldgeber benennen.