Unter Protesten von Kritikern hat am Dienstag beim Europäischen Patentamt (EPA) in München die mündliche Verhandlung über das umstrittene Patent auf die “Harvard-Krebsmaus” begonnen. Vertreter der amerikanischen Harvard Universität in Cambridge forderten, dass das 1992 an die Universität erteilte Patent in vollem Umfang aufrechterhalten wird. Kritiker möchten dagegen eine Aufhebung des Patents. Greenpeace-Experte Christoph Then sagte, mit der Erteilung des Patents habe das Amt skrupellos die ethischen Grenzen überschritten.
Gegen das Patent haben mehr als 100 Organisationen 17 Sammeleinsprüche geltend gemacht. Das Einspruchverfahren ist auf drei Tage angesetzt. Das Patent auf die Krebsmaus (EP 169672) war 1992 als erstes Patent in Europa auf ein Säugetier erteilt worden. Es umfasst Säugetiere, in deren Erbgut für Forschungszwecke zusätzliche Gene eingeführt werden, so dass es mit erhöhter Häufigkeit zu Tumorbildungen kommt. Mit Hilfe dieser Tiere können Krebsmittel entwickelt werden.
dpa
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