Als eines der größten Probleme des Ethikrates bezeichnete Simitis, „dass niemand genau weiß, wer wo was im Einzelnen tut“. Relativ gut sei die Gesellschaft über die Forschung an öffentlichen Einrichtungen informiert, wenig über die Aktivitäten privater Firmen. „Außerhalb der Universitäten, außerhalb der öffentlichen Institutionen beginnt das große Dunkelfeld“, beklagte er.
Dennoch hält Simits die Einrichtung des Ethikrats für sinnvoll: Die biopolitische Debatte habe sich stark zugespitzt, die Meinungen lägen weit auseinander. Der Rat habe vor allem die Aufgabe, „die Argumente aufzubereiten und für die parlamentarische Auseinandersetzung zur Verfügung zu stellen“. Darüber hinaus werde der Rat versuchen, eine Reihe von allgemeinen Grundsätzen zu formulieren. „Ob man die Entwicklung aufhalten kann, oder ob man sie in eine bestimmte Richtung steuern soll, gehört zu den Fragen, mit denen wir uns auseinander setzen wollen.“