Die Forschung an embryonalen Stammzellen sollte nach Ansicht der Europäischen Wissenschaftsstiftung ESF (European Science Foundation) europaweit erlaubt werden. In einer Stellungnahme sprach sich die Organisation am Montagabend in Straßburg auch für das therapeutische Klonen aus. Für viele chronische Krankheiten gebe es bisher keine Therapie, die wissenschaftliche Stammzellen-Studien weckten hier neue Hoffnungen, begründet die Wissenschaftsstiftung ihre Empfehlung. Das Klonen ganzer Menschen (reproduktives Klonen) sollte jedoch nicht genehmigt werden.
Dem Gremium gehören 67 Forschungsorganisation aus 24 europäischen Ländern an. Unter den Mitgliedern ist auch die Deutsche Forschungsgemeinschaft, die sich Anfang Mai für die Forschung mit embryonalen Stammzellen in Deutschland ausgesprochen hatte. Die Europäische Wissenschaftsstiftung veröffentlicht regelmäßig Stellungnahmen zu aktuellen Fragen der Forschungspolitik, die beratenden Charakter haben.
In den meisten europäischen Ländern, die Gesetze dazu erlassen haben, ist die Forschung an abgegangenen Föten erlaubt. Dazu zählt auch Deutschland.
Beim therapeutischen Klonen wird das Erbgut eines Erwachsenen in eine fremde Eizelle eingebracht. Daraus möchten Mediziner später Gewebe züchten, die nicht abgestoßen werden. Die Forschung daran ist europaweit nur in Großbritannien gesetzlich erlaubt.
Im Internet hat die ESF ihre Stellungnahme veröffentlicht.
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dpa
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