Die archäologische Forschung in Deutschland ist nach Ansicht von Experten in ihrer Entwicklung bedroht. Es gebe immer höhere Anforderungen an die Präsentation von Ergebnissen und Funden im Internet und in multimedialen Ausstellungen, gleichzeitig aber drohe Personal- und Finanzschwund, sagte der Direktor des Rheinischen Landesmuseums, Hans-Peter Kuhnen, am Dienstag zum Auftakt der Jahrestagung des West-Süddeutschen Altertumsverbandes in Trier.
Die Depots in Museen und Denkmalämtern seien übervoll, und es fehle an Ausstellungsfläche für Funde, sagte der Verbandsvorsitzende Egon Schallmayer. „Es gibt Halden unveröffentlichter Grabungen und dickbändige, schwer lesbare Grabungsberichte, die aufgearbeitet werden und einer breiten Öffentlichkeit allgemein verständlich zugänglich gemacht werden müssten“, erläuterte Schallmayer. Er kritisierte die „sehr unterschiedliche und willkürliche Verteilung der Geldmittel von den Ministerien der Länder“. Ferner forderte er eine nationale Vertretung der Archäologen. An der Tagung in Trier nehmen bis zum 10. Juni 500 Archäologen aus Deutschland und dem Ausland teil.
dpa
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