Die Wissenschaftler ließen 46 Studenten verschiedene Fragen zu ihren Facebook-Kontakten beantworten, beispielsweise von wie vielen sie eine Einladung zum Geburtstag bekommen, aber auch wie viele Personen in ihrem Telefonbuch stehen und zu wie vielen Schul- und Studienfreunden sie noch Kontakt haben. Zudem fertigten die Forscher einen Hirnscan der einzelnen Probanden an, um Informationen über die Strukturen bestimmter Hirnbereiche zu erhalten.
Ergebnis: Diejenigen, die eine große Zahl an Facebook-Freunden haben, weisen in der Amygdala, der ?Mandel?, mehr graue Materie auf. Dieser Teil des Gehirns ist hauptsächlich für die Entstehung von Angst, aber auch für die Wahrnehmung von anderen Empfindungen zuständig.
Einen ähnlichen Zusammenhang stellten Wissenschaftler kürzlich bei realen Freundschaften fest. ?Unsere Ergebnisse unterstützen die These, dass die meisten Facebook-User die Plattform eher nutzen, um bereits bestehende soziale Beziehungen zu pflegen, als völlig neue Netzwerke aufzubauen?, interpretiert Geraint Rees. Dabei weist der Neurologe darauf hin, dass es sich zwar um eine eindeutige Korrelation handelt, Ursache und Wirkung müssten aber noch geklärt werden. Das heißt es ist weiter unklar, ob Menschen mit besonders vielen Nerven in der Amygdala sich viele Freunde zulegen, oder ob die Hirnstruktur sich erst dadurch verstärkt, dass sie viele Freunde haben. ?Die Antwort wird auch einen Hinweis darauf geben, ob sich diese Strukturen mit der Zeit verändern ? und das hilft zu beantworten, ob das Internet unser Gehirn beeinflusst oder nicht?, sagt Ryota Kanai.