Moderne Städte können von den Technologien der alten Römer lernen, behauptet ein kanadischer Forscher. Die Römer hätten für ihre Millionenstadt auf vorbildliche Weise gutes Trinkwasser und qualitativ schlechtes Nutzwasser auf getrennten Wegen gewonnen und verbraucht.
Der Altgeschichtler Christer Bruun von der Universität Toronto hat das Wassersystem der Römer untersucht. „Die Römer waren geniale Architekten und Organisatoren: Sie versorgten die über eine Millionen Einwohner ihrer Stadt mit Wasser, dass aus bis zu neunzig Kilometer entfernten Quellen stammt“, erklärt Bruun in einer Pressemitteilung. Sie leiteten dazu klares Bergwasser durch Bleirohre in die Stadt. Das Calcium im Wasser bildete eine Isolierschicht auf der Innenseite der Rohre und bewahrte so Roms Einwohner vor einer schleichenden Bleivergiftung.
Geringwertiges Wasser aus anderen Quellen nutzten die Römer dagegen, um ihre Kanalisation zu durchspülen. „In vielen Teilen der Welt trennen wir heute immer noch nicht das Wasser und spülen unsere Toiletten mit hochwertigem Trinkwasser“, sagt Bruun. Im nächsten Jahr will der Forscher ein Buch über die Wasserversorgung im antiken Rom veröffentlichen.
ddp/bdw – Andreas Wawrzinek
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