Die Europäer waren nicht die ersten, die einen Seeweg um das Südliche Afrika entdeckt haben. Als der Portugiese Vasco da Gama 1498 um das Kap der Guten Hoffnung herum einen Weg nach Asien fand, kannten die Chinesen schon längst das Land und die Meere um Afrika. Das belegt eine chinesische Karte von 1402, die den gesamten afrikanischen Kontinent zeigt. Über den Fund der Karte berichtete jetzt die Sprecherin des südafrikanischen Parlamentes, Frene Ginwala, am Rande eines Regierungstreffens in Tokyo, Japan.
Die Karte hat der chinesische Kartograph Ch’uan Chin für Gesandte aus Korea angefertigt. Im 16. Jahrhundert wurde sie vom japanischen Kriegsfürsten Toyotomi Hideyoshi aus Korea gestohlen, der sie einem buddhistischen Tempel im japanischen Honganji anvertraute. Die Buddhisten haben die Karte der Universität in Kyoto übergeben, wo sie schließlich von der japanischen Regierung im Auftrag des südafrikanischen Parlaments aufgespürt wurde, berichtet der Internetdienst „Africa News“.
„Sie ist ein Symbol für die langen und oft übersehenen Beziehungen zwischen den Völkern Afrikas und Asiens,“ sagte dazu Ginwala.
bdw/ddp – Andreas Wawrzinek
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