Fiese Jungs und Draufgänger bekommen immer die meisten und schönsten Frauen ab, weil bei ihnen drei Charakterzüge besonders ausgeprägt sind: eine größere Selbstverliebtheit, eine größere Gefühllosigkeit und ein stärkeres Bestreben, andere zu manipulieren. Das haben amerikanische Forscher um Peter Jonason von der New Mexico State University in Las Cruces herausgefunden. In ihrer extremen Form führten diese Eigenschaften schnell dazu, dass diese Menschen von der Gesellschaft ausgeschlossen und im Laufe der Evolution eliminiert würden. Ein bisschen Boshaftigkeit, fieses oder unsoziales Handeln führe aber zu aktiverem Sexleben und der Weitergabe dieser Charaktermerkmale.
Die Forscher machten bei 200 Studenten
Persönlichkeitstests, mit denen sie insbesondere die drei Charaktereigenschaften Selbstverliebtheit, Gefühllosigkeit sowie Herrschsucht bewerteten. Psychologen fassen diese Eigenschaften auch als “dunklen Dreiklang” aus leichtem
Narzissmus, leichter Psychopathie und
Machiavellismus zusammen. Außerdem befragten die Forscher die Studenten nach deren Sexualleben und der Dauer der Beziehungen. Studenten mit stärker ausgeprägtem fiesen und draufgängerischen Verhalten hatten mehr Partner und auch kürzere Beziehungen, stellten die Forscher fest. Den Zusammenhang fanden die Forscher allerdings nur bei Männern.
Als Musterbeispiel gilt für Jonason die Filmfigur James Bond, die selbstverliebt stets neue Frauen erobert und Gegner kaltblütig niederstreckt. Da es diese negativ bewerteten Eigenschaften Selbstverliebtheit, Gefühllosigkeit und Herrschsucht heute noch gibt, haben sie als Fortpflanzungsstrategie funktioniert, stellen die Forscher fest. Dies gilt sogar über viele Kulturen hinweg. In einer anderen Studie mit 35.000 Menschen aus 57 Ländern haben Wissenschaftler den Zusammenhang bestätigt: Die wilden Jungs bekommen die meisten Mädels.
New Scientist, Nr. 2661, S. 12 ddp/wissenschaft.de ? Martin Schäfer