Protestantische Länder haben den Ergebnissen zufolge im Durchschnitt eine um sechs Prozentpunkte höhere Beschäftigungsquote im Vergleich zu nichtprotestantischen Ländern. Frauen sind in protestantischen Ländern sogar mit elf Prozentpunkten höher beschäftigt. In diese Ländergruppe fallen beispielsweise die USA, Großbritannien, Dänemark und Schweden. Deutschland mit seinen jeweils rund 25 Millionen Protestanten wie Katholiken zählte der Forscher ebenfalls zur protestantisch geprägten Ländergruppe.
Die Studie zeige, dass die Religion noch immer Einfluss auf die Beschäftigung und damit die wirtschaftliche Entwicklung habe, sagte Feldmann gegenüber wissenschaft.de. Schon Anfang des 20. Jahrhunderts hatte der deutsche Soziologe Max Weber das Aufblühen des Kapitalismus im 16. bis 18. Jahrhundert mit der protestantischen Arbeitsethik erklärt. “Allerdings meinte Weber, dass die Religion später ihren Einfluss an staatliche Organisationen verlieren werde”, erläuterte Feldmann. Seine Studie widerlege diese Ansicht: Obwohl viele Protestanten keine aktiven Kirchgänger mehr seien, bliebe doch eine kulturelle Prägung, die von Generation zu Generation weitergegeben werde. In weiteren Studien will Feldmann nun untersuchen, wie sich die Beschäftigung in überwiegend katholisch oder islamisch geprägten Volkswirtschaften entwickelt.