Jedes dieser Bedürfnisse kann Menschen dazu motivieren, Erfüllung in der Religion zu suchen, sagt Reiss. Religiöse Menschen gestalten ihren Glauben jeweils so, dass ihre 16 grundlegenden Bedürfnisse am besten befriedigt werden, erklärt Reiss in seiner neuen Veröffentlichung. Beispielsweise bevorzugen Menschen, denen Ordnung besonders wichtig ist, religiöse Rituale, während Menschen mit einem geringen Ordnungsbedürfnis eher spontane Wege finden, ihren Glauben auszudrücken.
Der Vorteil der Theorie sei, dass man sie wissenschaftlich überprüfen könne, betont Reiss. Bisherige Forschungsarbeiten zeigten beispielsweise, dass das Bedürfnis nach Unabhängigkeit ein entscheidender Faktor ist, der nicht-religiöse von religiösen Menschen unterscheidet. „Wir können sie durch empirische Untersuchungen immer weiter verbessern. So können wir am Ende vielleicht die psychologischen Grundlagen der Religion verstehen.“