Kinder allein erziehender Mütter sind genauso gut in der Schule wie Kinder, die mit beiden Elternteilen aufwachsen. Auch hat das Fehlen des Vaters keinen negativen Einfluss auf das Verhalten der Kinder. Ausschlaggebend sind dagegen vor allem die Ausbildung der Mutter und das Einkommen der Familie. Das hat eine amerikanische Langzeitstudie ergeben, wie die Cornell-Universität in Ithaca berichtet.
Henry Ricciuti von der Cornell-Universität analysierte die Daten von knapp 1.500 Schulkindern im Alter zwischen 12 und 13 Jahren, die an einer großen Langzeitstudie teilnehmen. Bei der Auswertung galten die Mütter als allein erziehend, die im Zeitraum der Befragung keinen Partner hatten, der im selben Haushalt lebte. Das Alleinstehen der Mütter an sich habe die Schulleistungen der Kinder nicht negativ beeinflusst ? gleichgültig, wie lange sie schon ohne Vater lebten, sagt Ricciuti. Vorraussetzung dafür seien allerdings günstige Eigenschaften der Mutter, wie zum Beispiel ein hoher Bildungsstand und ein gesichertes Einkommen, legt die Untersuchung nahe.
Vielen allein erziehenden Müttern fehle es jedoch an finanziellen Mitteln und auch am sozialen Umfeld, das entscheidend für eine gute Elternschaft ist, gibt der Forscher zu bedenken. Daher sei es besonders wichtig, eben diese Ressourcen zur Verfügung zu stellen. Ricciuti hatte im Rahmen der gleichen Studie bereits festgestellt, dass sich das Fehlen des Vaters im Alter von 6 und 7 Jahren nicht negativ auf die Entwicklung der Kinder auswirkt. Jetzt wollte er nachprüfen, ob das sechs Jahre später immer noch gilt.
ddp/bdw ? Cornelia Pfaff