Oft spielen Mädchen eher mit Puppen und Jungs lieber mit Autos. Dieses Verhalten ist keineswegs nur gesellschaftlich programmiert, sondern offenbar ebenso angeboren: Auch Affen, die keine Vorstellung von den menschlichen sozialen Rollen haben, entscheiden sich eher für das „geschlechtstypische“ Spielzeug, haben amerikanische und britische Psychologinnen herausgefunden.
In ihren Experimenten beobachteten Gerianne Alexander von der A&M-Universität Texas und Melissa Hines von der Universität London das Spielverhalten
Grüner Meerkatzen. Die Vorlieben der Primaten deckten sich mit denen menschlicher Kinder: Männliche Affen spielten ausgiebiger mit typischem Jungenspielzeug wie Autos oder Bällen, weibliche Tiere beschäftigten sich dagegen länger mit Puppen und Kochtöpfen. Bei geschlechtsneutralem Spielzeug wie Bilderbüchern oder Stofftieren fanden die Forscherinnen keinen Unterschied, meldet die A&M-Universität Texas.
Was ein Mädchen- oder ein Jungenspielzeug ausmacht, ist offenbar nicht nur von der menschlichen Gesellschaft vorbestimmt, schließen die Forscherinnen aus ihren Beobachtungen. Vielmehr sorge etwas Angeborenes dafür, dass Mädchen und Jungs von verschiedenen Spielzeugen angezogen werden. Bestimmte Aspekte eines Spielzeugs, die die Geschlechter anders ansprechen, könnten mit traditionellen weiblichen und männlichen Funktionen zusammenhängen, die schon seit Urzeiten wichtig sind, vermutet Alexander.
So haben etwa typische Jungenspielzeuge bestimmte Eigenschaften gemeinsam: Ball und Auto sind dafür gedacht, aktiv durch den Raum bewegt zu werden. Diese Bewegungsfähigkeit des Spielzeugs könnte Navigationsfähigkeiten fördern, die im späteren Leben nützlich sind für die Jagd, die Futter- oder die Partnersuche.
ddp/bdw – Cornelia Pfaff