Männer sind das religiös aktivere Geschlecht, ergab eine Studie in Großbritannien: In fast allen großen Weltreligionen beten demnach Männer mehr, lesen häufiger religiöse Texte und besuchen öfter Gotteshäuser. Die einzige Ausnahme ist das Christentum, schreiben Forscher im Magazin „Personality and Individual Differences“ (Bd. 32, S. 133).
Für den Unterschied sind wahrscheinlich die kulturellen Wurzeln der Religionen selbst verantwortlich, erklären die Wissenschaftler um Kate Loewenthal von der Royal Holloway-Universität in London. So ist etwa die Rolle der Männer in Judentum und Islam zentraler als die der Frauen. Zum Beispiel werden Frauen in diesen Religionen weniger als Männer dazu angehalten, Gotteshäuser zu besuchen.
Daraus folge aber nicht, dass jüdische und moslemische Frauen auch schwächere religiöse Gefühle besitzen, erklärt Loewenthal im Magazin „New Scientist“. Für ihre Untersuchung haben die Forscher über fünfhundert Christen, Hindus, Juden und Muslime in England zu ihren religiösen Praktiken befragt.
ddp/bdw ? Andreas Wawrzinek
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