Für Menschen, die durch zu viele Nachrichten verängstigt werden, könnte der einfachste Ausweg darin bestehen, Fernseher oder Radio gelegentlich auszustellen und so die Flut der Neuigkeiten zeitweise zu unterbrechen. Das empfiehlt zumindest Dale Brashers, Professor für Kommunikation an der Universität von Illinois. In Zeiten, in denen sich die Ereignisse überschlagen und Menschen plötzlich neuen Gefahren ausgesetzt sind, könne eine Überdosis an Informationen die psychische Gesundheit gefährden, erläuterte der Wissenschaftler in einer Sonderausgabe des Magazins für Kommunikation.
Der Wunsch mit möglichst umfassenden Informationen, die eigene Unsicherheit zu bekämpfen ist völlig normal, führt aber nicht zum Erfolg, so der Forscher. Vor allem, wenn der Informationssuchende auf negative Vorankündigungen und widersprüchliche oder unklare Aussagen trifft, verstärkt dies die Unsicherheit. Gerade jetzt, wenn Menschen sich mit den realen Bedrohungen des Terrorismus auseinandersetzen müssen, wächst die Gefahr, mit zu vielen Neuigkeiten die psychische Gesundheit zu gefährden. Zur Zeit seien nicht nur die Bürger, sondern auch Experten, Wissenschaftler und Politiker verunsichert und besorgte Menschen würden neben den Nachrichten sogar den Gehalt der Expertenmeinung in Zweifel ziehen. Das führt zu immer neuen Sorgen, vor allem die Sicherheit der Lebensmittel und Gesundheit betreffend.
Brashers rät deshalb, Nachrichten zu dosieren, sich auf wenige vertraute Quellen zu beschränken, immer im Blick zu behalten, dass Medien aufgrund des Wettbewerbes auch unvollständige oder unkorrekte Nachrichten publizieren.
Marion Herzog
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