Die Reduktion von Treibhausgasen nach dem Kyoto- Protokoll belastet die Wirtschaft nach Aussagen italienischer Forscher langfristig nicht und sei sogar auch ökonomisch von Vorteil. Das gelte selbst für die von Umweltschützern als noch gering eingeschätzten Treibhausgas-Reduzierungen, die auf der Konferenz von Kyoto beschlossen wurden, berichtet Marino Gatta und seine Kollegen vom Nationalen Forschungsrat an der Politecnica in Mailand in der britischen Fachzeitschrift „Nature“ (Bd. 413, S. 478) vom Donnerstag.
Die Forscher hatten die Kosten für verschiedene Formen der Energiegewinnung in Italien im Jahr 2010 berechnet. Aus diesen Berechnungen ergibt sich, dass alleine die direkt messbaren „externen Kosten“ von Treibhausgasen durch ihre Einflüsse auf die Gesundheit von Menschen, die Zerstörung von Gütern und Schäden der Landwirtschaft bei Einhaltung des Kyoto-Protokolls deutlich sinken würden. Sie würden die Kosten der Umstellung auf eine umweltfreundlichere Energieerzeugung mehr als kompensieren, schreiben die Forscher.
Damit stellen sie sich deutlich gegen die Stimmen, die eine Reduktion von Treibhausgasen nach dem Kyoto-Protokoll für ökonomisch untragbar halten. „Entscheidungsträger sollten schnell handeln“, schließen die Ökonomen.
dpa
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