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Häusliche Misshandlungen vorhersagbar

Geschichte|Archäologie Gesellschaft|Psychologie

Häusliche Misshandlungen vorhersagbar
Viele Frauen leiden unter gewalttätigen Übergriffen durch ihren Partner. Mithilfe von Screening-Methoden können die Frauen aufgespürt werden, die besonders gefährdet für weitere Misshandlungen sind. Das haben Untersuchungen von Wissenschaftlern um Jane Koziol-McLain von der Johns Hopkins University School of Nursing ergeben.

Befragungen zum Thema häusliche Gewalt hat es zwar schon häufiger gegeben, doch niemals zuvor wurde die Aussagekraft der Befragungsergebnisse nachgeprüft. „Wir haben herausgefunden, dass positive Antworten auf Testfragen tatsächlich zukünftige Gewaltakte vorhersagen“, beschreibt Koziol-McLain den Erfolg der neuen Studie.

Die Forscher wählten mehr als 700 Frauen aus Colorado nach dem Zufallsprinzip aus und befragten sie am Telefon nach ihren Erfahrungen mit Gewalt: beispielsweise ob sie bereits misshandelt worden waren, sich allgemein unsicher fühlten oder schon einmal aufgrund von gewalttätigen Auseinandersetzungen die Polizei im Hause hatten. Grundlage dieser Fragen ist die Erfahrung, dass eine Frau in der Regel wiederholt und von Mal zu Mal heftiger missandelt wird.

Innerhalb der folgenden vier Monate fragten die Wissenschaftler bei über 400 der Frauen noch einmal nach. Das Ergebnis: Insgesamt war fast jede Zehnte in der Zwischenzeit misshandelt worden oder es wurden ihr zumindest Handgreiflichkeiten angedroht. Frauen mit positivem Testergebnis hatten ein neun Mal höheres Risiko, Opfer eines gewalttätigen Übergriffs zu werden als Frauen mit negativem Befund.

Für diese besonders gefährdeten Frauen eine fast ausweglos erscheinende Situation. „Selbst wenn misshandelte Frauen sich von ihrem Lebenspartner trennen, sind sie nicht automatisch sicher“, betont Koziol-McLain. Schließlich wurden über zwei Drittel der laut Testergebnis gefährdeten, zudem frisch getrennten Frauen Opfer der gewalttätigen Ausschreitungen ihres Ex-Partners.

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Die Forscher haben ihre Studie in der Augustausgabe des Fachmagazins American Journal of Preventive Medicine veröffentlicht.

Andrea Hoferichter
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