Volkswirtschaftlich gesehen profitiert ein Staat von den durch Rauchen verursachten Gesundheitsschäden. Das ist das Ergebnis eines Berichts, der im Auftrag des weltweit größten Zigarettenherstellers Philip Morris verfasst und der tschechischen Regierung vorgelegt wurde.
Rauchen verkürzt die Lebensdauer und verringert dadurch die Kosten für medizinische Versorgung und die Unterbringung alter Menschen. Nach dem Ergebnis einer Kosten-Nutzen-Analyse übertreffen diese Einsparungen den Verlust an Steuereinnahmen und die Behandlungskosten für Raucherkrankheiten. Den rauchenden Staatsangehörigen habe die Tschechische Republik demnach im Jahr 1997 Einsparungen in Höhe von 147 Millionen Dollar zu verdanken.
Nach Aussage eines Firmensprechers ist die Studie ein Beitrag zur derzeitigen Diskussion über die Zigarettensteuer in Tschechien. Die amerikanische Firma Philip Morris produziert 80 Prozent der im Land verkauften Zigaretten. Die im Bericht zum Ausdruck kommende wirtschaftliche Argumentation ist nicht neu. Darauf berufen sich Tabakunternehmen in gerichtlichen Auseinandersetzungen mit Staaten, die Entschädigungen für die durch Rauchen verursachten Krankheitskosten fordern.
Joachim Czichos
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