Intelligente Menschen leben länger, haben schottische Forscher festgestellt. Sie untersuchten die Lebensdauer von 2.230 Menschen, die 1932 als Elfjährige einen IQ-Test gemacht hatten. 76 Jahre später waren deutlich mehr der weniger Intelligenten bereits verstorben. Allerdings ist es schwierig, so die Forscher im British Medical Journal, den Effekt des IQ von den Einflüssen sozialer Schicht und Bildung zu trennen. Mögliche Einflüsse sind auch Entbehrungen in der Kindheit, unterschiedlich gesunde Lebensstile als Erwachsene und der Zugang zu gesunder Umwelt.
Der Effekt kann sich sogar umdrehen, etwa bei Männern im Zweiten Weltkrieg, erklären Lawrence J. Whalley von der University of Aberdeen und Ian J. Deary von der University of Edinburgh. Mehr Männer mit hohem IQ ließen im Zweiten Weltkrieg ihr Leben als solche mit niedrigerer Intelligenz.
Im Jahr 1932 hatte ein staatliches Forschungsprojekt die Intelligenz aller schottischen Kinder gemessen, die 1921 geboren waren und elf Jahre später zur Schule gingen. Von allen 2.792 Kindern in Aberdeen konnten die Forscher heute noch knapp 80 Prozent ausfindig machen. Rund die Hälfte war im Januar 1997 bereits verstorben. Der durchschnittliche IQ der Überlebenden lag um mehrere Punkte höher.
Dörte Saße
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