Die beiden Forscher stützten sich dabei auf die Daten von 240 Frauen, die zwischen 1978 und 1998 als so genannte Centrefold-Girls auf Playboy-Postern abgebildet waren. Die Analyse des Verhältnisses von Maßen und Gewichten bei den Frauen war dadurch möglich, dass jedem dieser Poster ein „Playmate Datenblatt“ beigefügt war, auf dem detaillierte Angaben über Größe, Gewicht, Taillen- und Hüft-Umfang verzeichnet waren. Als Kriterien für ihre Beurteilung für Normal- oder Untergewichtigkeit wählten Katzmarzyk und Davis den „Body Mass Index“ (BMI) (Berechnung: Gewicht geteilt durch Größe zum Quadrat) sowie die Taille-Hüfte-Ratio (WHR). Es zeigte sich, dass die meisten Playmates durchschnittlich nur 18,1 Kilogramm Gewicht auf 1 Quadratmeter hatten. Heutigen medizinischen Empfehlungen zufolge sollte das Gewicht nach dieser Formel nicht unter 18,5 Kilogramm pro Meter zum Quadrat fallen. Zur Verdeutlichung dieser Zahlen: Eine Frau, die beispielsweise 1,75 m groß ist und einen BMI von 18,1 Kilogramm hat, wiegt insgesamt nur etwa 55 Kilogramm. Bei jeweils etwa acht von zehn Models stellten die Forscher fest, dass sie weniger als 85 Prozent ihres Ideal-Gewichts wogen. Das ist die klinische Grenze zur Magersucht.
„Wenn man davon ausgeht, dass die Playboy-Poster als das kulturelle Frauen-Ideal wahergenommen werden, dann ist die Rate von 70 Prozent untergewichtigen Models deutlicher Ausdruck des sozialen Drucks auf die Frauen, dünn zu sein. Das erklärt auch die große Unzufriedenheit vieler Frauen mit ihrem Körper und die starke Verbreitung von Ess-Störungen“, schließen die beiden Autoren in ihrer Studie. (International Journal of Obesity)