“Je konservativer ein Milieu ist und je niedriger die Schicht, um so geringer ist die Verbreitung des Internet”, sagt Michael Schenk. Während im modernen Arbeitnehmermilieu und in der Life-Style-Avantgarde (14 Prozent der Bevölkerung) schon rund ein Drittel das Internet regelmäßig nutzen, sind es bei den traditionellen Arbeitern und im kleinbürgerlichen Milieu (18 Prozent der Bevölkerung) weniger als 1 Prozent. Am stärksten aber nutzt die so genannte Info-Elite Internet und E-Commerce. Diese Gruppe, die etwa 25 Prozent der Bevölkerung umfasst, ist gekennzeichnet durch gesellschaftliches Engagement, beruflichen Ehrgeiz und vielseitige Freizeitaktivitäten.
Doch E-Commerce ist in Deutschland auf dem Vormarsch: 1999 wurden vor allem Bücher, CDs und Flugtickets im Wert von 3,8 Milliarden Mark über das Internet bezogen. Gebremst wird das Wachstum allerdings noch von den Bedenken vieler deutscher Verbraucher gegenüber dem internettypischen Zahlungsverkehr und dem Schutz persönlicher Daten. Bisher sind nur 13 Prozent der deutschen Internet-Käufer bereit, im Netz ihre Kreditkartennummer anzugeben. 86 Prozent bestellen per Nachnahme mit Rechnung. Dies ist beispielsweise in England ganz anders: Hier erledigen die Internet-Nutzer bereits mehr als 80 Prozent ihrer Online-Käufe per Kreditkarte.
Doris Marszk und idw