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Tödliche Statistik

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Tödliche Statistik
Der Untertitel der amerikanische Fernsehserie ?Six Feet Under? lautet: Gestorben wird immer. Das stimmt nicht ganz. Denn laut schweizerischen Psychiatern ist die Wahrscheinlichkeit groß, den letzten Atemzug am selben Tag im Jahr zu tun wie den ersten.

Die schwedische Schauspielerin Ingrid Bergmann erlag am 29. August 1982 ? ihrem 67. Geburtstag ? einer Krebserkrankung. Mit diesem Schicksal ist die dreifache Oscarpreisträgerin nicht alleine: Nach Untersuchungen eines Forscherteams um Vladeta Ajdacic-Gross von der Universität Zürich ist die Wahrscheinlichkeit, an seinem eigenen Geburtstag zu sterben um 14 Prozent höher als an jedem anderen Tag im Jahr, bei Frauen über 60 sogar noch etwas höher.

Dabei treten einige Todesursachen besonders häufig auf. So ist das Risiko es am Ehrentag um 18,6 Prozent erhöht, an einem Herzinfrakt zu sterben, an Krebs ? wie Ingrid Bergmann ? um 10 Prozent.
Während Frauen ein zu 21,5 Prozent erhöhtes Risiko für einen tödlichen Gehirnschlag haben, sind Männer anfälliger für einen gewaltsamen Tod. Um 29 Prozent erhöht ist die Wahrscheinlichkeit, den Folgen eines Unfalls zu erliegen, wobei Stürze im Vordergrund stehen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Männer ihrem Leben selbst ein Ende setzen, ist an ihrem Geburtstag um 35 Prozent höher als an einem anderen Datum. Die Erklärung der Wissenschaftler für den bedrückenden Teil dieser Statistik: Alkohol.

Dennoch glauben Ajdacic-Gross und ihre Kollegen nicht, dass ausgiebiges Feiern der Grund für ihre todsicheren Ergebnisse ist. Sie haben vielmehr den an diesem Tag erhöhten Stress im Verdacht.

Vladeta Ajdacic-Gross (Universität Zürich) et al.: Annals of Epidemiology, doi: 10.1016/j.annepidem.2012.04.016 © wissenschaft.de ?Marion Martin
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