Die Studienteilnehmer waren im Durchschnitt 20 Jahre alt, eine jugendliche Gruppe also, bei der man von hoher Lebensfreude und guter Gesundheit ausgehen kann. Tatsächlich gaben die meisten Teilnehmer auch an, sich sehr gesund zu fühlen. Allerdings waren den Ergebnissen zufolge die Studenten, die besonders viele Sendungen mit medizinischen Inhalten gesehen hatten, besorgter um ihre Gesundheit und insgesamt unzufriedener. Die Ursache dafür liegt Ye zufolge an dem starken Zusammenhang von Lebenszufriedenheit und Gesundheit, deren Wahrnehmung offenbar durch das Fernsehverhalten beeinflusst wird: Der stark medizinisch geprägte Inhalt vieler Fernsehsendungen führt zur Überschätzung des Risikos für sich und andere, krank zu werden. Die Folge: Die Zufriedenheit nimmt ab.
Ye erklärt den grundlegenden Zusammenhang so: Massenmedien wie Fernsehen spielten eine wichtige Rolle bei der Meinungsbildung von Menschen und seien außerdem in der Lage, die Wahrnehmung der Realität abseits der Flimmerkiste zu beeinflussen. Gesundheitsthemen würden im Fernsehen sehr häufig behandelt, und beispielsweise Arztserien vermittelten den Eindruck, dass Krankheit die Regel und Gesundheit ein seltenes Gut ist. Menschen, die sehr viel fernsehen, bekämen so den Eindruck, dass sie und auch ihre Mitmenschen gesundheitlich besonders gefährdet sind. Die Mediendarstellung werde also direkt in die Realität übertragen, sagt Ye.