Die Auswertung zeigte, dass allein das Töten der alten Mücken die Zahl der infektiösen Stiche um 95 Prozent verringern könnte. Denn Malariaparasiten brauchen 10 bis 14 Tage, um sich in den Insekten zu entwickeln und in ihre Speicheldrüsen zu wandern ? erst dann können sie bei einem Stich auf den Menschen übertragen werden. „Die meisten Mücken leben also gar nicht lang genug, um die Krankheit zu übertragen“, erklärt Read.
Gleichzeitig führt das Töten jüngerer Moskitos dazu, dass mit der Zeit nur noch diejenigen Mücken überleben, die gegen das Insektengift resistent geworden sind. Das hat zur Folge, dass immer wieder neue Insektizide entwickelt werden müssen. Werden jedoch nur die älteren Moskitos getötet, die kaum noch oder gar keine Eier mehr produzieren, kann die Entwicklung von Resistenzen deutlich vermindert werden. So stellten die Biologen in ihrem Modell fest, dass sich Resistenzen in diesem Fall sehr viel langsamer oder gar nicht mehr entwickeln. „Wenn man einmalig in ein Insektizid investieren würde, dass diese Aufgabe erfüllt, würde das weitere Neuentwicklungen unnötig machen“, sagt Read. „Dies würde das Problem der resistenten Mücken vielleicht für immer lösen.“
Eine Möglichkeit, nur die betagten Moskitos unschädlich zu machen, sehen die Forscher in der Entwicklung von Pilzgiften. Denn Pilzsporen brauchen 10 bis 12 Tage, um die Insekten zu töten. „Man könnte sie ebenfalls auf Wände, Moskitonetze und Kleidung sprühen, von wo aus sie die Mücken infizieren“, sagt Matt Thomas, einer der Koautoren der Studie. Als nächstes wollen die Forscher ihre Ergebnisse auch in der Praxis überprüfen.