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Gesundschlafen einmal anders

Erde|Umwelt

Gesundschlafen einmal anders
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Eine gute Mütze Schlaf hält das Immunsystem fit und schützt vor Parasiten. Diese These vertreten Zoologen um Brian Preston vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig. Je länger Säugetiere nämlich schlafen, desto höher ist die Konzentration an weißen Blutkörperchen im Blut und desto geringer ist der Parasitenbefall, haben die Forscher beim Vergleich von Schlaflänge, Immunstatus und Parasitenzahl von knapp einem Dutzend verschiedener Säugetierarten herausgefunden. Der Schlaf habe daher im Laufe der Evolution mit dem Schutz vor Parasiten eine weitere Funktion hinzugewonnen, schreiben die Forscher.

Wissenschaftler rätseln noch immer, wofür der Schlaf bei Menschen und Tieren gut ist. Sie vermuten, dass der Mensch dabei Energie spart, sein Gehirn die Gedächtnis- und Lerninhalte neu strukturiert und der Körper Reparaturprozesse durchläuft. Auch eine positive Wirkung auf die Körperabwehr wird dem Schlaf zugute geschrieben. Die Forscher um Preston werteten nun Datenbankeinträge zu Schlaflängen, Abwehrkräften und Parasitenbefall von rund einem Dutzend Säugetierarten aus ? darunter so verschiedene Tiere wie Hausrinder, Schafe, Katzen, Igel, Affen, Seebären und Füchse. Die Schlafspanne bewegte sich von vier Stunden beim Rind bis zu 17 Stunden beim Igel. Spitzenreiter beim Parasitenbefall war der Rotfuchs mit 74 bekannten Parasiten.

Aus ihrer Datenanalyse konnten die Forscher den Trend ableiten, dass Tiere mit längerer Schlafphase auch eine höhere Konzentration an weißen Blutkörperchen im Blut hatten. Schlaf erhöht damit die Abwehrkraft, schließen die Forscher. Dies bestätigt eine weiterer Trend in den Daten: Mit der längeren Schlafphase haben Tiere auch einen geringeren Parasitenbefall. Die Forscher sehen darin ihre These untermauert, dass Schlaf vor Parasiten schützt. Dieser Befund könnte auch Bedeutung für den Menschen haben: Da nach Angaben der Forscher die tägliche Schlafspanne der Menschen in den vergangenen Jahrzehnten kontinuierlich abgenommen hat, könnte dies auch negative Auswirkungen auf das Immunsystem haben.

Brian Preston (Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie, Leipzig) et al.: BMC Evolutionary Biology, Online-Vorabveröffentlichung ddp/wissenschaft.de ? Martin Schäfer
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