In kalten Gegenden ist die Gefahr eines Hitzestaus durch einen dichten Haarschmuck geringer, erklären die Wissenschaftler. Eine lange Löwenmähne kann außerdem Parasiten beheimaten und erschwert den Gang durch dornige Gebüsche. Andererseits wirkt eine dichte Mähne attraktiv auf mögliche Partnerinnen und schüchtert Gegner ein. Die Löwen schließen also einen Kompromiss zwischen Kosten und Nutzen und passen sich so ihrer Umwelt an.
Diese neuen Resultate bringen Unruhe in den Familienstammbaum der Löwen. Bisher hatten Wissenschaftler bei den Tieren zahlreiche Unterarten vermutet, hauptsächlich basierend auf der äußeren Erscheinung wie Länge und Dichte der Mähne. Für den afrikanischen Löwen wurden beispielsweise 23 verschiedene Unterarten vorgeschlagen. Die Ergebnisse von Patterson und seinem Team lassen nun aber vermuten, dass diese Zahl viel zu hoch ist. „Die meisten regionalen Unterschiede zwischen Löwenmähnen sind eher auf das Klima zurückzuführen, als dass sie evolutionäre Gruppen voneinander abgrenzen“, erklären die Forscher.