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Im Wein liegt Geschichte

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Im Wein liegt Geschichte
© Leibniz-Institut für Länderkunde 2016

Angefangen hat alles mit den Römern. Denn die Männer und Frauen aus Italien wollten auch in den nördlichen Gefilden des Imperiums nicht auf ihren Wein verzichten und pflanzten die Reben vor allem an der Mosel, am Rhein und Main. Sie wählten Orte aus, die noch heute zu den Kernregionen des deutschen Weinanbaus zählen.

Das Römische Reich ging unter und mit ihm der Weinanbau. Nach langer Zeit belebte schließlich Karl der Große die alte Tradition. Er stellte Regeln für den Anbau und Verkauf auf, die den Traubensaft auch genießbarer gemacht haben dürften: Er verbot unter anderem die Lagerung des Weins in Tierfellen und das Keltern der Trauben mit den Füßen.

Mildes Klima begünstigt den Weinanbau

Das Weingeschäft florierte, und die Weinanbauern – das waren vor allem Mönche – steckten immer mehr Anbauflächen ab. Der Weinverkauf machte teilweise Dreiviertel der gesamten Klostereinnahmen aus. Den Erfolg beflügelte das milde Klima jener Zeit. Neben den Anbaugebieten der Römer wuchsen nun vielerorts in Deutschland die hellen und dunklen Trauben. Zwischen dem 11. und 16. Jahrhundert betrug die Gesamtfläche 300.000 Hektar. Davon ist heute nur noch knapp ein Drittel übrig geblieben.

Das hatte mehrere Gründe: Zum einen änderte sich Anfang des 15. Jahrhunderts das Klima. Durch die sogenannte kleine Eiszeit verschlechterten sich die Anbaubedingungen. Missernten, hohe Zölle und Abgaben beeinträchtigten das Geschäft mit dem Wein zusehends. Außerdem begann das Bier allmählich dem Wein den Rang abzulaufen. Der Gerstensaft entwickelte sich immer mehr zum Volksgetränk der Deutschen.

Ohne Bürokratie geht’s in Deutschland nicht

Die wirklich große Krise stand da noch bevor, als in den 1860er-Jahren die Reblaus aus Amerika eingeschleppt wurde. Weite Teile der Anbaugebiete fielen dem Schädling zum Opfer. Erst als die europäischen Weinbauern ihre Rebstöcke auf die Wurzeln von Reben aus Amerika pfropften, die gegen die Reblaus resistent waren, konnte die Krise überwunden werden.

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In der Folgezeit formten sich dann die heutigen Anbaugebiete mehr und mehr heraus. Endgültig festgelegt wurden sie schließlich durch das Weingesetz von 1994.  Um die Qualität der deutschen Weine sicher zu stellen – und weil in Deutschland offenbar nichts ohne ein bisschen Bürokratie geht -, darf heute nur noch in eben diesen 13 Gebieten der Wein angebaut werden, die auf der Karte (siehe Bild) zu sehen sind.

© wissenschaft.de – Meike Seibert
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