Eigentlich adoptieren Tiere nur den Nachwuchs von Geschwistern oder anderen nahen Verwandten – bekannt ist das beispielsweise bei Elefanten. Doch was ist mit Hunden, die sich plötzlich rührend um Katzenbabys, Igel oder Kaninchen kümmern? Wissenschaftler stehen vor einem Rätsel, weil Adoptionen nichtverwandter Arten in der Natur eigentlich nicht vorkommen sollten. Denn dadurch wird Zeit und Energie in fremde Gene gesteckt und Konkurrenten zu einem Vorteil verholfen – ein Altruismus, der der Darwin’schen Evolutionstheorie fundamental widerspricht. Dennoch gibt es viele erstaunliche Beispiele für solche Tier-Adoptionen: So etwa die tragisch-schöne Geschichte einer Löwin in Kenia, die ein Antilopenjunges in ihre Obhut genommen hatte, obwohl diese Tiere eigentlich zur Beute dieser Raubkatzen gehören.
Erklärungsversuche für das scheinbar selbstlose Verhalten der Tiere gibt es unter Wissenschaftlern viele. Den plausibelsten Ansätzen geht bdw-Autorin Susanne Donenr in einem Artikel in der April-Ausgabe von bild der wissenschaft nach. Ergänzt wird ihr Beitrag von faszinierenden Aufnahmen verschiedener ungleicher Tier-Gemeinschaften.