Sterberisiko: Ein Alter von 72 entspricht den früheren 30
Die Auswertungen und Vergleiche ergaben, dass das Sterberisiko sich in der Menschheitsgeschichte über lange Zeit kaum von dem in einer Jäger- und Sammlerkultur unterschied. Erst seit etwa vier Generationen hat sich das dramatisch verändert. In den entwickelten Ländern führten die verbesserten Lebensumstände zu einem drastischen Rückgang der Kindersterblichkeit und der Mortalitätsraten. In der hohen Lebenserwartung spiegelt sich das wider: Sie geht nun in vielen Ländern über 80 Jahre hinaus.
Die moderne Lebensweise hat nach und nach immer mehr Ursachen für vorzeitiges Ableben aussortiert, sagen die Wissenschaftler. Ein Jäger und Sammler im Alter von 30 Jahren hat demnach nun die gleiche Sterbewahrscheinlichkeit wie Japaner im Alter von 72. Die durchschnittliche Mortalität von Jägern und Sammlern sei heute grundsätzlich näher an der von Schimpansen als an der von Menschen in entwickelten Ländern, berichten Oskar Burger und seine Kollegen.