Die beiden Wissenschaftlerinnen hatten über 50 Studien an Labortieren ausgewertet. Dabei achteten sie darauf, wann die Ratten fressen konnten, wie ihr Tag-Nacht-Rhythmus war und wie sie sich Tiere entwickelten. Dabei stellten sie fest, dass es sehr wichtig ist, wann und wie lange die Ratten Zugang zu Futter bekamen. Denn die Versuchstiere aus den verschiedenen Studien zeigen: Es gibt gravierende physiologische und metabolische Unterschiede zwischen ihnen.
Es gibt zwei Möglichkeiten, wie Laborratten an ihre Nahrung kommen. Entweder sie werden ?ad libitum? gefüttert, also nach ihrem eigenen Belieben. Dabei haben sie jederzeit Zugang zu ihrem Futter, egal ob am Tag oder in der Nacht. Oder aber die Ratten bekommen von den jeweiligen Forschern nur in einem bestimmten Zeitraum am Tag ihr Fressen. Wie zu erwarten, wiegen diejenigen, die immer futtern konnten, deutlich mehr als normal, zeigte die Auswertung. Sie haben überhöhte Blutfettwerte, Herzschäden, einen zu hohen Cholesterinspiegel oder sogar Krebs. Diese Funktionsschäden führen dazu, dass die Tiere anders auf die zu testenden Medikamente reagieren als ihre schlankeren Artgenossen.
Dieses unterschiedliche Fütterungsverhalten ist demnach vermutlich der Grund für die vielen widersprüchlichen Studienergebnisse, die es in den letzten Jahren in der Krebsforschung und bei Toxizitätstests gab. Die Autoren der Studie raten daher dazu, die Versuche in einem normalen Tag-Nacht-Zyklus (Licht an von 7 bis 19 Uhr) mit einer Fütterung zwischen 9 und 17 Uhr durchzuführen.