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Wissenswert

Erde|Umwelt

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Schnittblumen mit angehängten Ostereiern – die Osterfeiertage sind zwar nun vorüber, doch bei vielen Menschen schmückt noch weiterhin der Osterstrauß den Esstisch. Blüten haben große Symbolkraft für den Menschen, denn sie versinnbildlichen die Lebenskraft des Frühlings. Nüchtern betrachtet sind Schnittblumen jedoch abgetrennte Organe der Pflanzen. Bei Tier und Mensch wäre ein Körperteil allein nicht lebensfähig. Doch wie ist das bei den Pflanzen – leben Schnittblumen noch, oder sind sie nur tote Dekoration?

?Auch Teile von Pflanzen sind noch lebendig, solange sie frisch sind?, sagt Andrea Polle, Botanikerin an der Georg-August-Universität Göttingen.?Wenn die Zellen der Pflanzen ausreichend mit Wasser gefüllt sind, betreiben sie Stoffwechsel ? sie leben also?. Wann eine Pflanze tot ist, lässt sich nicht so einfach feststellen wie bei Mensch und Tier ? es gibt ja keinen Herzstillstand oder Hirntod. ?Letztendlich setzt die Vertrocknung dem Leben der Schnittblumen ein Ende?, sagt Polle. Denn ihnen fehlt ein Organ, das ihnen langfristig das Überleben sichert: die Wurzel. Sie versorgt die Pflanze mit Wasser und Nährstoffen. Die Schnittfläche kann nur begrenzt diese Funktion erfüllen. Wenn der Nachschub schwindet, stirbt irgendwann auch die letzte Zelle ab und die Pflanze ist tatsächlich tot.

Jeder, der sich schon einmal selber Stecklinge herangezogen hat, weiß allerdings, dass manche abgeschnittenen Pflanzenteile durchaus in der Lage sind, wieder Wurzeln zu schlagen. Das verdeutlicht, dass sie lebendig sind. ?Bei einem frischen Rosenzweig, der in einer Vase steht, kann es manchmal sein, dass sich Wurzeln bilden?, sagt Polle. Für die meisten Frühlingsblumen gilt das aber nicht, sie können an der Schnittfläche keine neuen Wurzeln bilden.

Der Osterstrauß ist also ohne Wurzeln nur solange lebendig, bis ihm schließlich die trockene Zimmerluft den Garaus macht. Dieser Gedanke wirkt ein wenig bedrückend, aber das Mitgefühl für die schönen Blumen solle man nicht übertreiben: ?Dem Osterlamm erging es ja auch nicht anders und dem Rotkraut dazu ebenso?, sagt Polle schmunzelnd.

wissenschaft.de ? Martin Vieweg
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