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Was darf's denn heute sein?

Erde|Umwelt

Was darf's denn heute sein?
Hauskatzen bevorzugen auch heute noch einen Speiseplan, dessen Nährstoff-Zusammensetzung der von Mäusen oder Vögeln entspricht. Das haben britische, australische und neuseeländische Forscher jetzt durch Experimente gezeigt, bei denen die Tiere zwischen Futterarten mit verschiedenem Gehalt an Fett, Eiweiß und Kohlenhydraten wählen konnten. Die Katzen bedienten sich dabei an den verschieden Futterquellen – offenbar, um die optimale Nährstoffmischung zusammenzustellen, beobachteten die Wissenschaftler. Als sie diese Mischung genauer untersuchten, zeigte sich, dass sie fast exakt die Nährstoffanteile enthielt, die die Katze auch beim Verzehr einer Maus oder eines Vogels zu sich nehmen würde. Aus diesen Informationen ergeben sich wichtige Hinweise für die optimale Ernährung der Stubentiger, schreiben die Forscher.

AdrianHewson-Hughes und seine Kollegen untersuchten das Fressverhalten der Stubentiger an über hundert Tieren über drei Jahre hinweg. Bei den Fütterungsversuchen hatten die Katzen drei Fressnäpfe zur Auswahl, die mit unterschiedlichem Futter gefüllt waren. Die Sorten unterschieden sich dabei in genau vordefinierten Gehalten an den drei Hauptnährstoffen. Die Forscher werteten für ihre Analysen die aufgenommenen Mengen aus und bestimmten die Nährstoffgehalte.

Die Analyse offenbarte keine klare Vorliebe der Tiere für eine bestimmte Futterart – vielmehr fraßen die Katzen mal hier etwas und mal da etwas. Die Mischung des Katzenmenüs war jedoch immer etwa gleich: Die Tiere fraßen 26 Gramm Protein, 9 Gramm Fett und 8 Gramm Kohlenhydrate. Die Analyse der Zusammensetzung einer Maus oder eines Vogels ergebe ähnliche Werte, sagen die Forscher. Es zeigte sich bei den Versuchen auch, dass vor allem die Kohlenhydratmenge ein limitierender Faktor ist: Hat eine Katze etwa 300 Kilojoule in Form von Kohlenhydraten zu sich genommen, hört sie in der Regel auf zu fressen. Es sei daher nicht ratsam, Futter mit einem sehr hohen Kohlenhydratanteil anzubieten, denn das könne zu einem Mangel an den anderen Nährstoffen führen, sagen die Froscher.

„Es ist spannend, dass auch nach Tausenden von Jahren der Domestikation Katzen noch immer instinktiv eine Diät wählen, die ihrer natürlichen Beute entspricht“, kommentiert Hewson-Hughes. Die meisten Katzenfutter-Produkte enthalten auch ungefähr diese Zusammensetzung, sagen die Wissenschaftler. Wie die Katzen in der Lage sind, sich das optimale Menü selbst zusammenzustellen, sei noch eine offene Frage. In Zukunft wollen Hewson-Hughes und seine Kollegen ähnliche Experimente auch mit Hunden durchführen, um herauszufinden, ob diese ein ebenso feines Näschen für die richtige Mischung besitzen.

AdrianHewson-Hughes (WALTHAM Centre for Pet Nutrition in Leicestershire) et al: Journal of Experimental Biology, Bd. 214, S. 1039 dapd/wissenschaft.de – Martin Vieweg
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