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Die Alleskönner und ihre bösartigen Verwandten

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Die Alleskönner und ihre bösartigen Verwandten
Krebsstammzellen ähneln genetisch embryonalen Stammzellen: Beide haben die Fähigkeit zur Selbsterneuerung und können sich zu verschiedenen Zelltypen entwickeln. In beiden Stammzellarten sind die gleichen Gruppen von Genen eingeschaltet, haben amerikanische Wissenschaftler herausgefunden. Nach der gängigen, jedoch nicht unumstrittenen Theorie spielen Krebsstammzellen bei der Entstehung und Ausbreitung von Tumoren eine Schlüsselrolle. Daher ist es für künftige Diagnose- und Therapiemöglichkeiten besonders wichtig, sie erkennen und bekämpfen zu können.

In embryonalen Stammzellen und in Krebsstammzellen sind gleiche Gruppen von Genen aktiviert, wiesen David Wong und seine Kollegen bei Untersuchungen an menschlichen Zellen nach. Die Aktivierung des Programms aus embryonalen Stammzellen könnte daher für das Entstehen von Krebsstammzellen verantwortlich sein, folgern die Forscher. Sie identifizierten zudem einen zentralen Schalter zur Aktivierung dieses Programms, ein sogenanntes Onkogen namens c-Myc.

Onkogene sind Gene, die den Übergang von normalem Wachstumsverhalten zum ungebremsten Wachstum von Krebszellen fördern. Das Onkogen c-Myc kann das genetische Programm aus embryonalen Stammzellen in normalen Zellen und in Krebszellen reaktivieren, fanden die Wissenschaftler heraus. War dieses Programm aktiviert, kam es häufiger zu Metastasen, und die Krebserkrankungen führten in mehr Fällen zum Tode, ergaben zudem Untersuchungen an Tumoren von Krebspatienten.

Durch die Aktivierung von c-Myc und zwei weiteren Genen wandelten die Forscher normale Hautzellen in Zellen um, die in Labormäusen eine neue Tumorbildung auslösten ? ein typisches Markenzeichen von Krebsstammzellen. Laut Howard Chang, einem an der Studie beteiligten Forscher, sei eine solche künstliche Erzeugung von Krebsstammzellen ein großer Fortschritt auf dem Weg zu ihrer Erforschung. Bislang sei die Untersuchung von Krebsstammzellen noch schwierig gewesen, da die Zellen selten und nur schwierig aus Patienten zu isolieren sind.

David Wong (Universität in Stanford) et al.: Cell Stem Cell, Online-Vorabveröffentlichung, DOI: 10.1016/j.stem.2008.02.009 ddp/wissenschaft.de ? Michael Böddeker
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