Anzeige
1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite »

Bundesärztekammer hält an Verbot von Ferndiagnosen fest

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Bundesärztekammer hält an Verbot von Ferndiagnosen fest
Wenn man einem bestimmten Internet-Gesundheitsdienst eine Liste seiner Wehwehchen durchtippt, antwortet dieser Dienst nach Darstellung seines Herausgebers mit differenzierten Empfehlungen: Ein Arztbesuch sei ratsam, dringend notwendig – oder “in diesem Fall tut es auch ein Wadenwickel”.

Mit der Wadenwickel-Empfehlung hat das “Mediportal” sich nach Ansicht der Bundesärztekammer bereits über das Verbot hinweggesetzt, das Ärzten Ferndiagnosen ohne Inaugenscheinnahme von Patienten untersagt. An diesem Verbot wolle die Bundesärztekammer auch in Zukunft festhalten, betonte am Montag Otmar Kloiber, Dezernent in der Geschäftsleitung der Bundesärztekammer, auf einer Pressekonferenz über Internet-Gesundheitsdienste in Bonn.

Internet-Gesundheitsdienste, die derzeit wie Pilze aus dem Boden schießen, verstoßen laut Kloiber nicht selten gegen die ärztliche Berufsordnung, bisher habe die Bundesärztekammer aber noch keine Abmahnungen verschickt und sehe in solchen Internetdiensten auch keine Konkurrenz für Deutschlands Ärzte. Diese Dienste seien allerdings qualitativ sehr unterschiedlich und unterlägen keinerlei Zensur.

Die Verbraucherzentrale NRW in Düsseldorf sieht in der zunehmenden Zahl von “Mediportalen” die Gefahr, dass die “Schere zwischen Wissenden und Unwissenden immer weiter klafft”, da nicht jeder Zugang zum Internet habe. Den Internet-Usern müsse geholfen werden, Seriöses von Unseriösem zu unterscheiden und die Informationen von Pharmafirmen, die einseitig ihre Produkte darstellten, und von Scharlatanen zu erkennen, die ihre Heilungsversprechen für Geld an den Mann bringen wollten. Hierzu habe die Verbraucherzentrale NRW Orientierungshilfen für den Angebotsdschungel Gesundheitsmarkt erarbeitet.

Das Bundesgesundheitsministerium sieht auch positive Seiten der Gesundheits-Informationsdienste im Internet, warnt aber gleichzeitig, dass die Informationen solcher “Mediportale” Arztbesuche nicht ersetzen könnten. “Sie haben aber eine Ergänzungsfunktion”, meinte Edwin Smigielski, Abteilungsleiter im Ministerium. Auch er ist der Auffassung: “Ferndiagnosen haben im Internet nichts zu suchen”.

Anzeige
Peter W. Fischer, dpa
Anzeige

Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

Aktueller Buchtipp

Sonderpublikation in Zusammenarbeit  mit der Baden-Württemberg Stiftung
Jetzt ist morgen
Wie Forscher aus dem Südwesten die digitale Zukunft gestalten

Wissenschaftslexikon

mitt|schiffs  〈Adv.; Mar.〉 in die Mitte des Schiffs (hinein), in der Mitte des Schiffs (befindlich), in Richtung auf die Mitte des Schiffs zu

Kä|se|flie|ge  〈f. 19; Zool.〉 etwa 2–5 mm lange Fliege, deren rd. 10 mm lange Larven (Käsemaden) sich im Käse entwickeln: Piophila casei

Qua|ter|ni|on  〈f. 20; Math.〉 Satz von vier Größen zur Beschreibung der Bewegungsgleichung von dreidimensionalen (starren) Körpern, insbes. von deren Rotationen [→ Quaternio … mehr

» im Lexikon stöbern
Anzeige
Anzeige
Anzeige