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Kurz vermeldet: Malaria fordert doppelt so viele Todesopfer wie gedacht

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Kurz vermeldet: Malaria fordert doppelt so viele Todesopfer wie gedacht
Erschreckendes Ergebnis: Laut einem amerikanisch-australischen Forscherteam starben im Jahr 2010 fast doppelt so viele Menschen an Malaria wie bislang angenommen. Vor allem die Sterberate unter Erwachsenen sei unterschätzt worden, so die Forscher um Christopher Murray.

Der weltweite Malaria-Report der Weltgesundheitsorganisation WHO geht von rund 650.000 Menschen aus, die jedes Jahr an Malaria sterben. Wissenschaftler um Christopher Murray von der University of Washington in Seattle ziehen nun einen anderen Schluss aus ihren eigenen Untersuchungen: 2010 starben vermutlich fast doppelt so viele Menschen an dem Wechselfieber. Vor allem der Anteil von Kindern über fünf Jahren und Erwachsenen liegt laut den Forschern um 42 Prozent über den angenommenen Werten. Dieses neue Ergebnis brachten vor allen Dingen mündliche Befragungen von Hinterbliebenen ans Licht, so die Wissenschaftler. Bisherige Statistiken hätten sich vor allem auf Daten von Krankenhäusern und allgemeine Sterberaten beschränkt.

Doch die Studie bringt auch positive Nachrichten mit sich: Während mit der wachsenden Bevölkerung in ärmeren Regionen wie Indien und Afrika von 1980 bis 2004 die Zahl der Malariatoten von etwa 1 Million auf rund 1,8 Millionen stieg, sinkt sie nun wieder. In einigen Ländern, wie zum Beispiel in Sambia oder Tansania, sei die Sterberate seitdem sogar um über 30 Prozent gesunken, so die Wissenschaftler. Grund dafür sei wohl vor allem die verbesserte medizinische Versorgung. Deshalb sei es wichtig, weiterhin entsprechende Hilfsprogramme zu unterstützen und die Entwicklung besserer Medikamente voranzutreiben. Dass damit die Zahl der Malariatoten bis 2015 auf null reduziert werden kann, bezweifeln die Wissenschaftler zwar, es sei aber zumindest eine Reduktion auf weniger als 100.000 Tote pro Jahr möglich.

Christopher Murray (University of Washington, Seattle) et al.: Lancet, Bd. 379, S. 413 © wissenschaft.de ? Marion Martin
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