Demnach führt ein reichhaltiges Frühstück, das beispielsweise 400 Kilokalorien mehr hat als ein kleines, dazu, dass man über den Tag verteilt auch insgesamt 400 Kilokalorien mehr aufnimmt. Dieser Effekt ist unabhängig vom Körpergewicht, sagt Schusdziarra: „Es ist sowohl bei Schlanken als auch bei Übergewichtigen so: Je mehr Kalorien sie zum Frühstück essen, desto mehr steigt die Kalorienmenge am gesamten Tag.“ Lediglich einige wenige Probanden verzichteten nach einem reichhaltigen Frühstück auf eine Zwischenmahlzeit am Vormittag. Doch dieser Effekt genüge nicht, um die erhöhte Kalorienzahl vom Morgen auszugleichen, betonen die Forscher.
Die Untersuchung der Wissenschaftler zeigt, dass die Daten anderer Studien, nach denen ein opulentes Frühstück die Gesamtzahl der Kalorien pro Tag reduziert, irreführend sind. Diese Studien hätten sich nämlich auf das Verhältnis von Frühstückskalorien zur Gesamtkalorienaufnahme eines Tages konzentriert, ohne die absoluten Kalorienmengen genauer zu bestimmen, geben die Forscher zu bedenken. Das Problem dabei: Wenn ein Großteil der täglichen Energieaufnahme durch das Frühstück abgedeckt wird, kann das entweder darauf zurückzuführen sein, dass die Kalorienmenge beim Frühstücken erhöht oder aber, dass die Kalorienaufnahme bei Mittag- und Abendessen reduziert wird.
Auch Schusdziarra und seine Kollegen fanden bei manchen Probanden einen Zusammenhang zwischen dem Verhältnis von Frühstücks- zu Gesamtkalorien und der absoluten Kalorienaufnahme. Auch hier galt: Je größer der Anteil des Frühstücks, desto geringer die Tageskalorienmenge. Allerdings war dieser Effekt ausschließlich darauf zurückzuführen, dass die Teilnehmer an den entsprechenden Tagen nach einem relativ reichhaltigen Frühstück gefastet und so die zusätzlichen Kalorien kompensiert hatten. Mit anderen Worten: Um abzunehmen, ist es nicht hilfreich, viel zu frühstücken. Wer dies dennoch tut, muss beim Mittag- und Abendessen beziehungsweise bei anderen Mahlzeiten gegensteuern – also ganz einfach weniger essen.