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Noch kraftvoller gegen Krebs

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Noch kraftvoller gegen Krebs
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Darmbakterien könnten wirkungsvolle Helfer beim Kampf gegen Krebs sein: Sie produzieren aus im Brokkoli enthaltenen Substanzen das Senföl Sulforaphan, eine Substanz, die sehr wirkungsvoll bei der Krebsbekämpfung ist. Dies haben US-Forscher in Tierstudien herausgefunden. Eine Steigerung der Aktivität dieser Bakterien könnte deshalb die krebsvorbeugende Wirkung von Brokkoli noch erhöhen. Die Ergebnisse sind zudem eine gute Nachricht für alle, denen Gemüse oft zerkocht: Die Darmbakterien übernehmen dann die Aufgabe der im Brokkoli natürlicherweise enthaltenen Enzyme, die normalerweise für die Sulforaphanproduktion zuständig sind. Auf diese Weise retten sie zumindest teilweise den Anti-Krebs-Effekt des Gemüses.

Dass Darmbakterien zur Sulforaphanherstellung in der Lage sind, hatten die Forscher um Elizabeth Jeffery von der University of Illinois in Urbana schon längere Zeit vermutet. Um ihre Annahme zu überprüfen, injizierten sie eine Vorstufe des Senföls in den unteren Darm von Ratten. Dieser Teil des Rattendarms beherbergt Bakterien, die eine wichtige Rolle bei der Verdauung und dem Stoffwechsel spielen, und ähnelt in diesen Punkten dem menschlichen Dickdarm.

Nach der Injektion konnten die Wissenschaftler den Anti-Krebsstoff tatsächlich im Blut der Darmvene nachweisen, einem Blutgefäß, das vom Darm zur Leber führt. „Das zeigt, dass Sulforaphan im unteren Darm gebildet wird und dann für die Aufnahme in den Körper zur Verfügung steht“, erläutert Jeffery die Ergebnisse. Sulforaphan sei ein hochwirksames Mittel gegen Krebs, betonen die Forscher. Die Menge, die in weniger als einer Portion Brokkoli pro Woche enthalten sei, reiche bereits aus, um einen Anti-Krebs-Effekt zu erzielen.

Die Wirkung des Gemüses ließe sich durch eine Vermehrung der Bakterien möglicherweise zusätzlich steigern, erklärt Co-Autor Michael Miller. Beispielsweise könne man die Bakterien mit Ballaststoffen „füttern“, um ihre Teilung anzuregen, etwa durch den Verzehr von Vollkornprodukten. Auch einen probiotischen Ansatz hält er für denkbar: Indem man Brokkoli mit einer Joghurtsoße esse, die mit den Bakterien angereichert worden sei, könne die Sulforaphanproduktion ebenfalls verbessert werden.

Elizabeth Jeffery (University of Illinois, Urbana) et al.: Food & Function, Bd. 1, S. 162-167 dapd/wissenschaft.de ? Meike Simann
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