Richard McManus von der University of Birmingham und seine Kollegen untersuchten nun den Ansatz zur Behandlung einer Hypertonie mit Hilfe der Telemedizin. Dazu wurden 527 Probanden im Alter von 35 bis 85 Jahren in zwei Gruppen eingeteilt. Während die Mitglieder der Kontrollgruppe weiterhin von ihrem Hausarzt behandelt wurden, konnte die andere Hälfte der Versuchsteilnehmer ihre Blutdruckwerte selbst überwachen und ihre Medikation nach vorher festgelegten Regeln den jeweiligen Werten anpassen. Zudem wurden die täglich gemessenen Daten per Modem an die Studienleitung gesendet. Das stellte sicher, dass kritische Messwerte von den Teilnehmern nicht ignoriert werden konnten.
Bei den Probanden, die ihren hohen Blutdruck im Selbstmanagement behandelten, wurde nach sechs Monaten eine um knapp 25 Prozent stärkere Senkung der Werte festgestellt als bei den Patienten, die der Hausarzt therapierte. Nach weiteren sechs Monaten unterschieden sich die Werte sogar um beinahe ein Drittel. Als Grund für die erfolgreichere Selbstbehandlung nennen die Wissenschaftler die regelmäßige und häufigere Überwachung sowie die bessere Anpassung der Medikamentendosis. Die Senkung des Blutdrucks bei der Telemedizinanwendung ist gleichbedeutend mit einem um 20 Prozent verminderten Schlaganfallrisiko, schreiben die Wissenschaftler. Die Gefahr einer Herzerkrankung senkte sich um zehn Prozent.