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Kampf dem Schimmel

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Kampf dem Schimmel
Ob ein Gebäude von gesundheitsschädlichen oder harmlosen Schimmelpilz-Arten befallen wird, ist vor allem vom Standort abhängig. Die Nutzungsart und Bauweise des Gebäudes hat hingegen kaum einen Einfluss, hat ein internationales Forscherteam in einer groß angelegten Studie festgestellt, in der die Wissenschaftler Hausstaub aus Gebäuden in sechs Kontinenten analysierten.

Die meisten Schimmelpilze sind harmlos, doch einige Arten können Krankheiten und Allergien auslösen, Lebensmittel verderben oder im Extremfall ganze Gebäude unbewohnbar machen. In den vergangenen Jahren hat sich der Besiedlungs-Schwerpunkt in Gebäuden im für manche Experten besorgniserregenden Maße in Richtung gesundheitsschädlicher Mikrobenarten verlagert. Baufachleute suchen daher nach Strategien gegen Schimmel im Gebäude. Damit kann jedoch lediglich die Ausbreitung der Organismen, nicht jedoch die Art des Befalls beeinflusst werden, stellten Anthony Amend und seine Kollegen nun fest.

Die Forscher analysierten in ihrer Studie das Erbgut von Mikroorganismen, die sie im Hausstaub aus verschiedenen Gebäuden, darunter Wohnungen, Büros, Geschäfte und Kirchen, auf sechs Kontinenten entdeckt hatten. Dabei stellten sie fest, dass sich die Zusammensetzung der mikrobiellen Gemeinschaften in benachbarten Gebäuden stets stark ähnelte. Dabei spielte es keine Rolle, zu welchem Zweck das Gebäude genutzt wurde oder aus welchem Material es gebaut war. Vielmehr bestimmte die natürliche Umgebung der Standorte die Art des Befalls. Zudem war entgegen der bisherigen Annahme in gemäßigten Zonen eine größere mikrobielle Artenvielfalt festzustellen als in den Tropen.

Die Wissenschaftler fordern bei der Behandlung von Schimmelschäden in Gebäuden daher ein Umdenken: Ein Innenraum sei kein in sich geschlossener Mikrokosmos. Vielmehr sollte er als Teil einer größeren Umgebung angesehen werden, der nicht von der Außenwelt isoliert werden kann. Strategien zur Bekämpfung von Schimmel dürften sich daher nicht nur auf die Gebäudesubstanz an sich konzentrieren, sondern auch auf den Standort.

Anthony Amend (University of California) et al.: PNAS, Vorabveröffentlichung, doi: 10.1073/pnas.1000454107 ddp/wissenschaft.de ? Gwydion Brennan
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