Wer gerne Tee trinkt, der sollte das nach den Studienergebnissen ohne jede Zurückhaltung machen: Bei den Teilnehmern, die über sechs Tassen pro Tag konsumierten, war ein um 36 Prozent reduziertes Risiko von Herzkrankheiten festzustellen im Vergleich zu den Probanden, die nur eine Tasse oder weniger tranken. Noch geringer ist bei den Vieltrinkern die Wahrscheinlichkeit einer tödlichen Herzerkrankung: Das Risiko war sogar um 45 Prozent niedriger als das der Versuchsteilnehmer, die maximal eine Tasse tranken. Auch der moderate Kaffeegenuss, also zwei bis vier Tassen pro Tag, wirkt nach der Statistik tödlichen Herzleiden entgegen, allerdings weniger deutlich als beim Teetrinken. Die Gefahr des Auftretens einer Herzkrankheit reduzierte sich bei dem gemäßigten Kaffeekonsum um 20 Prozent im Vergleich zu den Studienteilnehmern, die weniger als zwei oder mehr als vier Tassen täglich leerten. Dass Kaffeekonsum ab vier Tassen kritische Folgen haben kann, erklären die Wissenschaftler nicht mit den Inhaltsstoffen: Kaffeetrinker achten nach der Statistik generell weniger auf ihre Gesundheit.
„Unsere Ergebnisse belegen, dass die Vorteile des Kaffee- und Teetrinkens wirken, ohne ein höheres Todesrisiko auszulösen“, zieht Van der Schouw ein Fazit. Für die positive Wirkung von Tee und Kaffee verweisen die Wissenschaftler auf die darin enthaltenen Oxidationshemmer: Die Antioxidantien fangen freie Radikale ab, also kurzlebige Molekülfragmente im Körper, die als Ursache des Alterungsprozesses gelten.
Als Nebenergebnis der Untersuchung stellten die Wissenschaftler grundsätzliche Unterschiede zwischen dem Gesundheitszustand von Tee- und Kaffeetrinkern fest: Bei den Personen mit einem hohen Kaffeekonsum war ? im Vergleich zu den heftigen Teetrinkern ? das Bildungsniveau niedriger, es gab mehr Diabetes-Patienten und Raucher, der Hüftumfang war größer und der Cholesterinspiegel war höher.