Hautkrebs könnte sich künftig bereits im frühen Stadium und ohne aufwändige Laboruntersuchungen diagnostizieren lassen: US-Forscher haben herausgefunden, dass mit Hilfe der sogenannten Elastographie zwischen gutartigen und bösartigen Tumoren sowie gesunder Haut unterschieden werden kann. Die Elastographie ist eine Weiterentwicklung der Ultraschalldiagnostik und wird bereits zur Diagnose von Brust- und Prostatakrebs angewendet. Die Forscher um Eliot Siegel von der Universität von Maryland in Baltimore haben das Verfahren nun an 40 Testpersonen erfolgreich erprobt.
Bösartiges Tumorgewebe ist fester als gesundes Gewebe. Diese Tatsache macht sich die Elastographie zunutze. Die ultraschallgestützte Methode wird bereits seit einigen Jahren erfolgreich in der Diagnostik von Brust- und Prostatakrebs eingesetzt. Um das Verfahren auch zur Diagnose von Hautkrebs verwenden zu können, versuchten Siegel und seine Kollegen nun bei 40 Testpersonen, gesundes Gewebe, Narbengewebe sowie gutartige und bösartige Tumoren voneinander zu unterscheiden. Zur Kontrolle verglichen sie ihre Ergebnisse mit den Laborbefunden. Das Resultat: Gutartige Schädigungen der Haut sind im Vergleich mit gesundem Gewebe sehr elastisch, bösartige Veränderungen hingegen besonders fest. Den Forschern gelang es dabei nicht nur, zwischen bösartig und gutartig zu unterscheiden, sondern auch die Tumorarten zu bestimmen: So ließen sich bösartige Hautkrebsarten, wie Karzinome und der schwarze Hautkrebs, sowie harmlose Formen nachweisen.
Bisher achten Dermatologen bei der Hautkrebsvorsorge zunächst auf optische Veränderungen. Oft sehen jedoch bösartige Hautkrebsarten im Anfangsstadium harmlos aus, so dass die Fehlerrate sehr hoch ist. Auch die Beschaffenheit der unteren Hautschichten lässt sich allein durch die optische Methode nicht erkennen. Daher müssen bislang bei Verdacht auf bösartige Tumore Proben entnommen und im Labor untersucht werden. Dieser Eingriff könnte dank der Elastographie überflüssig werden, hoffen die Forscher. „Das Ultraschallverfahren Elastographie hat das Potential, die Hautkrebsdiagnose zu verbessern. Es beschreibt zuverlässig das Ausmaß von Schädigungen und offenbart messbare Unterschiede in einer Anzahl von verschiedenen gutartigen und bösartigen Beschädigungen“, berichtet Siegel.
Eliot Siegel (Universität von Maryland, Baltimore) et al.: Jahrestreffen der Radiological Society of North America in Chicago ddp/wissenschaft.de – Jessica von Ahn