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Erlernte Angst ist wie wirkliche Angst

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Erlernte Angst ist wie wirkliche Angst
Für das Gehirn macht es keinen Unterschied, ob ein Mensch vor etwas selbst Angst hat oder nur einen Menschen in einer angstvollen Situation beobachtet. Das haben amerikanische Wissenschaftler bei Hirnscans herausgefunden. Die Forscher beobachteten die Hirnaktivität von Probanden, während diese sich Videos von Darstellern anschauten, die in Angst vor elektrischen Stromstößen versetzt wurden. Die Aktivität des Gehirns der Probanden zeigte dabei ein ähnliches Muster, wie wenn sie selbst vor Stromstößen Angst hatten. Die Ergebnisse zeigten, wie ausgeprägt die Fähigkeit des Menschen zum emotionalen Lernen sei, schreiben die Wissenschaftler um Andreas Olsson.

Die Forscher zeigten den elf Probanden einen knapp vierminütigen Film, in denen die Darsteller milde Elektroschocks zu spüren bekamen, die jeweils durch farbige Rechtecke angekündigt wurden. Obwohl die Probanden selbst niemals elektrischen Stromschlägen ausgesetzt waren, versetzten die Bilder die Probanden in Angst, zeigten die Scans der für Angstgefühle maßgeblichen Hirnregion. Diese so genannte Amygdala zeigte das gleiche Aktivitätsmuster, wie wenn die Forscher den Probanden ein solches farbiges Rechteck mit der Ankündigung zeigten, nun gleichfalls einer Prozedur mit unangenehmen Stromstößen ausgesetzt zu sein.

Die Wissenschaftler interpretieren die Ergebnisse als Beispiel dafür, wie sehr der Mensch auch auf das Erlernen von Gefühlen ausgelegt sei. Triebkraft sei dabei nicht nur das Mitgefühl dem anderen gegenüber, sondern auch der mögliche Nutzen für das eigene Überleben: Nur wer gelernt hat, auch vor bisher noch nicht selbst erlebten gefährlichen Situationen Angst zu haben, kann sich wirkungsvoll gegen Gefahren schützen.

Andreas Olsson (Columbia-Universität, New York) et al.: Social Cognitive and Affective Neuroscience, DOI 10.1093/scan/nsm005 ddp/wissenschaft.de ? Ulrich Dewald
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