Nuckeln für die Wissenschaft
Für die Studie führten Patricia Kuhl und ihre Kollegen Tests mit 40 Neugeborenen in den USA und in Schweden durch. Die durchschnittlich 33 Stunden alten Babys nuckelten dabei an einem Sensor-Schnuller, der mit einem Computer verbunden war. Dieser spielte ihnen entweder den typischen Klang eines i-Vokals der schwedischen Sprache oder des Englischen vor. Die kleinen Probanden reagierten sowohl in Schweden als auch in den USA dabei mit einem charakteristischen Nuckelverhalten, berichten die Forscher: Wenn die Babys den Laut der jeweils fremden Sprache hörten, saugten sie intensiver am Schnuller, als wenn der Laut der Muttersprache ertönte.
Das stärkere Nuckeln sei ein Zeichen von erhöhter Aufmerksamkeit, erklären die Wissenschaftler. Der fremde Sprachlaut machte die Neugeborenen demnach hellhörig. Der Laut aus der Muttersprache erregte dagegen weniger Aufmerksamkeit, da ihn die Kleinen bereits im Mutterleib verinnerlicht hatten, so die Interpretation der Wissenschaftler. „Unsere Studie belegt also erstmals, dass Föten vor der Geburt die Laute der Mutter erfassen und bereits als Erfahrung abspeichern können“, resümiert Co-Autorin Christine Moon von der Pacific Lutheran University in Tacoma, Washington.