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Schlaue Kombination

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Schlaue Kombination
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Ein Kaffee kann den Kopf auf Touren bringen. Bild: Günter Havlena / pixelio.de
Wer Koffein und Zucker gleichzeitig zu sich nimmt, macht sein Gehirn effizienter. Das legt eine Studie spanischer Forscher nahe, die die Hirnaktivität von 40 Freiwilligen beim Konsum verschiedener Getränkevarianten überwachten. Ergebnis: Diejenigen, die einen Drink mit Koffein und Glukose – Traubenzucker – zu sich genommen hatten, benötigten für die gleiche Leistung in einem Aufmerksamkeitstest weniger Hirnressourcen als die Kontrollgruppen, deren Getränke lediglich eine der Substanzen oder nur Wasser enthielt. Ob es allerdings reicht, seinen Kaffee mit Zucker zu trinken, um diesen Effekt zu erzielen, ist fraglich: Die Forscher benutzten eine Zuckerlösung, deren Konzentration etwa einer Menge von 25 Stück Zucker in einer Tasse Kaffee entsprach. Über die Arbeit berichtet das Team um Josep Serra-Grabulosa von der Universität in Barcelona.

Bereits in einer früheren Studie hatten die Wissenschaftler entdeckt, dass Koffein und Traubenzucker gemeinsam mehr ausrichten können als erwartet. So vergrößerte sich beispielsweise die Aufmerksamkeitsspanne von Probanden nach dem Konsum der Kombination ebenso wie ihr Erinnerungs- und Lernvermögen, während Getränke nur mit Koffein oder nur mit Glukose keinen solchen Effekt hatten. In der neuen Arbeit wollten die Forscher nun herausfinden, welcher Mechanismus im Gehirn hinter dieser Wirkung steckt.

Dazu ließen sie 40 Probanden je zweimal in einem Magnetresonanztomographen, mit dem sich die Hirnaktivität sichtbar machen lässt, einen Aufmerksamkeitstest durchführen – einmal vor dem Konsum eines Testgetränks und einmal 30 Minuten danach. Bei den Getränken gab es vier verschiedene Varianten: nur Wasser, Wasser mit Traubenzucker, Wasser mit Koffein und Wasser mit Traubenzucker und Koffein. Die Koffeinmenge entsprach dabei etwa der einer Tasse Kaffee, die Zuckerkonzentration war jedoch etwa fünfmal so hoch wie die in Cola und lag damit deutlich über der normalerweise verzehrten Menge.

Alle Probanden schnitten in dem Test etwa gleich gut ab, zeigte die Auswertung. Diejenigen, die die Kombination aus Zucker und Koffein bekommen hatten, benötigten dazu jedoch offensichtlich weniger Hirnschmalz als die anderen: Bei ihnen waren sowohl der präfrontale Cortex als auch Teile des Scheitellappens während des Tests weniger aktiv als bei den Kontrollgruppen. Beide Bereiche seien wesentlich für die Steuerung der Aufmerksamkeit und die Funktion des Arbeitsspeichers des Gedächtnisses, erläutern die Wissenschaftler. Das Gehirn arbeite demnach unter Einfluss der Zucker-Koffein-Kombination offenbar effizienter, und der Gesamteffekt scheine zudem größer zu sein als die Summe der Teile – die Wirkung der einen Substanz verstärkt also möglicherweise die der anderen. Um genaueres sagen zu können, müssten jedoch weitere Tests mit anderen Koffein- und Glukose-Konzentrationen durchgeführt werden, sagen die Forscher.

Quelle: Josep Serra-Grabulosa (Universität Barcelona) et al.: Human Psychopharmacology: Clinical and Experimental, doi: 10.1002/hup.1150 dapd/wissenschaft.de – Ilka Lehnen-Beyel

 

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