Basierend auf dem Herzindex teilten die Wissenschaftler die Probanden in drei Gruppen ein: eine mit einem Index unterhalb des Normbereichs, zu der hauptsächlich Menschen mit bereits bestehenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehörten, eine mit einem Index im unteren und eine mit einem Index im oberen Normbereich. Interessanterweise lag sowohl bei Gruppe eins als auch bei Gruppe zwei das Gehirnvolumen deutlich unter dem in Gruppe drei gemessenen, berichten die Forscher. Übertragen bedeute das: Nicht nur das Gehirn der Probanden mit bekannten Herzerkrankungen, sondern auch das derjenigen mit leicht unterdurchschnittlichen Index-Werten war im Schnitt fast zwei Jahre älter als das der Teilnehmer mit den besten Werten.
Berücksichtige man, dass lediglich 7 Prozent der Studienteilnehmer eine Herzerkrankung, aber 30 Prozent einen eher niedrigen Herzindex hatten, seien diese Ergebnisse ziemlich beunruhigend, kommentieren die Mediziner. Der Zusammenhang müsse daher dringend genauer untersucht werden. Dabei stehen vor allem zwei Fragen im Fokus. Zum einen sollte geklärt werden, ob die geringere Pumpleistung das reduzierte Gehirnvolumen bedingt oder ob beides auf eine andere Ursache zurückzuführen ist. „Es gibt da verschiedene Theorien“, sagt Studienleiterin Angela Jefferson. „So könnte zum Beispiel das geringere Volumen an Blut, das das Herz durch den Körper pumpt, einen reduzierten Blutfluss im Gehirn zur Folge habe, der dann auch weniger Sauerstoff und Nährstoffe für die Hirnzellen liefert.“ Zum anderen sei unklar, ob das geringere Hirnvolumen auch eine Beeinträchtigung der geistigen Leistungsfähigkeit nach sich ziehe. In der aktuellen Studie habe man so etwas zwar bisher nicht feststellen können, es sei jedoch sehr wahrscheinlich, da ein schrumpfendes Gehirn unter anderem typisch für Demenzerkrankungen ist, sagen die Forscher.